Zugegeben, die Bilder vom Laden vorher, sehen nach ziemlich viel Arbeit aus. Doch so schlimm war es nicht! Nur die Wand mit dem Sicherungskasten und dem Wasseranschluss hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Ein Waschbecken muss sein, wenn man mit Farben arbeitet und Workshops abhält.
Die Lösung: Eine Küche einbauen!
Ich finde, eine Küche passt in einen Kreativladen. Sie schafft nicht nur Stauraum für angebrauchte Farbdosen, sondern ist heimelig und gemütlich und bietet viel Stellfläche. Außerdem können sich Kunden selbst überzeugen, wie anders eine alte Küche wirkt, wenn Sie gestrichen wurde…
Nach dem Streichen der Wände mit Annie Sloan Wall Paint „Paris Grey“ und „Old White“ und dem Einbau der Küche suchte ich Möbelstücke zusammen, die für den Rest des Ladens passend waren. Meinen alter, robuster Schrank ist stark genug, um schwere Farbdosen auszuhalten. Die Kommode, die ich schon vor einiger Zeit mit Zeitungen beklebt hatte, sollte ebenfalls im Geschäft stehen, wie auch das schmale Vollholz-Regal, das ich kurze Zeit vorher von einer hässlichen Dekorfolie befreit und mit Kreidefarbe „Graphite“ gestrichen hatte.
Der Plafond hatte gefühlte 1000 Löcher, unschöne Kabelkanäle und eine Leuchtstoffröhre, die nicht gerade angenehmes Licht verbreitet. Ich bin in der Zwischenzeit recht gut darin, alles, was hässlich ist, einfach zu überdecken und zu verstecken! Das funktioniert super mit Stoffen. Die Decke wurde mit alten Jutesäcken kaschiert. Vor den Sicherungskasten, im linken Eck der Küche, habe ich einfach etwas Stoff mit Hilfe eines Kleiderbügels gehängt. In die vielen Löcher an der Decke habe ich Haken hinein geschraubt. Das ist immer praktisch, um Deko etc. aufzuhängen. Teilweise habe ich auch Äste angebracht, an denen man ebenfalls Deko anbringen kann, ohne irgendwo weitere Löcher bohren zu müssen. Und überall dort, wo der Boden oder die Wand nicht unbedingt schön ausschauten, wurde ein Möbelstück hingestellt. So auch dieser Schrank, den mir mein Nachbar vermacht hat. Obwohl ich so ziemlich alles streiche, habe ich seine Außenseite im Originalzustand belassen, weil es schade gewesen wäre, die mit Reißlack behandelte Oberfläche zu überpinseln.
Als ich dann das erste Mal eine richtig große Bestellung an Wohnaccessoires orderte, wurde mir ganz mulmig. Wohin mit all dem Zeug? Ich musste unbedingt noch etwas Stauraum schaffen, bevor die Lieferung ankam und kaufte nun doch einige Regale, in denen ich meine Waren gut präsentieren konnte.

Das schmale Holzregal kam auf die andere Seite des Ladens und wurde durch drei halbhohe Regale ersetzt. Mit dem Leiterregal war ich nicht ganz glücklich, was die Stellfläche und das Präsentieren der Ware betraf. Es wurde durch ein hohes Regal ersetzt.
Das Herzstück des Ladens ist nach wie vor der Schrank mit den Farben von Annie Sloan, mit denen man so vieles umgestalten, aufpeppen und upcyclen kann. Und doch wird es erst so richtig gemütlich mit den schönen Wohnaccessoires, die ich als einzige Händlerin Österreichs von einem niederländischen Lieferanten beziehe. Dinge, die es überall zu kaufen gibt, sind eben nicht mein Ding… 😉